Hinter uns liegen wundervolle 9 Monate voller neuer Erfahrungen. Wir haben einen wundervollen Sohn, der unfassbar neugierig, aufgeschlossen, witzig und wunderschön ist. Das sagt zwar jeder Papa über seinen Sohn, aber meiner ist wirklich cool! 🙂 Aber von Anfang an.
Das Ende der Schwangerschaft war sehr aufregend. Ich habe es immer als Abenteuer empfunden, auch wenn meine Frau das ganz anders sieht. Gerade die Zeit im Krankenhaus war spannend, so viel Verantwortung lag bei uns und wir würden trotz aller Vorbereitung bald ins kalte Wasser geschubst werden.
Meinen Rollstuhl konnte ich Gott sei Dank mitnehmen. Ich habe ihn auch vor Ort geladen, weil wir insgesamt 3 Tage im Krankenhaus waren. Das hat mir schon sehr viel geholfen, sind die Wege im Krankenhaus doch meist sehr lang. Ich bin zwar mit dem Rollstuhl in den Kreissaal gefahren, jedoch bin ich dort aufgestanden und stand die ganze Zeit neben dem Bett, da ich zum Einen nicht im Weg stehen und auf der anderen Seite auch nicht den Tropf oder das Gerät zur Überwachung der Herztöne umfahren wollte. Insgesamt stand ich so mehrere Stunden, das ist mir erst im Nachhinein bewusst geworden. Die Zeit rannte wie im Flug.
Gegen 21 Uhr sind wir in den Kreissaal, die Geburt hat knapp 2 Stunden gedauert und dann haben wir noch 2 Stunden verbracht, bis wir aufs Zimmer sind. Dort bin ich dann noch völlig euphorisch erstmal auf der Liege zusammengesackt. Ich war völlig fertig aber konnte mir nichts anmerken lassen, weil die unfassbare Arbeit haben an dem Abend ja nicht ich geleistet.
Die Tage nach der Geburt gingen schnell vorbei, eigentlich hat die Zeit bis jetzt nicht aufgehört zu rennen. Jede Minute ist wirklich traumhaft mit meinem kleinen Sohn. Rückblickend kann ich schon sagen, dass die ersten Wochen und Monate sehr schwer für Isabell waren, da ich wirklich kaum helfen konnte. Klar, wickeln konnte ich ihn, Klamotten anziehen schaffe ich auch, aber insgesamt – war ich keine wirkliche Hilfe und Isabell hat alles selbst gemanaged. In der Nacht wenn er nicht schlafen konnte, am Tage, wenn seine anderen Bedürfnisse befriedigt werden wollten. Die wenigen Augenblicke in denen ich dann übernehmen konnte, zB beim Füttern waren und sind dann immer ganz besonders.
Jetzt im Augenblick steht der kleine Mann kurz davor aufzustehen. Er ist so aktiv, dass er nicht mehr selbst irgendwo hingetragen werden muss. Das erhöht gleichzeitig meine Flexibilität und ich kann ihn zu mir rufen und er kommt angekrabbelt, stellt sich an meinen Hosenbeinen auf und ich pack ihn unter dem Poppes und helfe ihm die letzten Zentimeter hoch und zack sitzt der kleine Racker auf meinem Schoß. Bisher ist auch immer alles glatt gelaufen, aktuell ist womöglich die schönste Zeit, da er gerade seine Selbstständigkeit entdeckt und er in den Bewegungen mich komplett überholt.
Die Geschwindigkeit wie er aufsteht ist enorm. Wenn er liegt und sich aufrichtet, machen wir beide die gleichen Bewegungen, er ist aber deutlich schneller als ich. Insgesamt steht er auch tausend mal stabiler und er kann komplett in die Hocke gehen, das bleibt mir mittlerweile schon vergönnt.
Ich liebe es Vater zu sein, jeder der es nicht wird, weil er Angst hat verpasst etwas. Natürlich wird es für eure Partnerin schwer, aber das wird es mit einem normalen, gesunden Menschen an ihrer Seite auch 🙂